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Am 8. Mai 2022 habe ich einen Kater in meine Obhut genommen. Seine Besitzer waren mitten im Umzugsstreß, die Auswanderung Richtung Südamerika stand unmittelbar bevor. Der Kater hatte nach Kämpfen Verletzungen im Gesicht, ließ sich kurz zu hause blicken, um dann wiederum zu verschwinden. Mehrere Tage war er abgängig, alles Suchen und Rufen half nichts. Einen Tag vor dem Abflug fand eine Nachbarin Paulchen in ihrem Garten. Ausgehungert, am Verdursten, das gesamte Gesicht geschwollen und rot, die Augen zu Schlitzen verklebt, Absonderungen aus der Nase, der Mundraum geschwollen. Im Nacken Risse quer durch das Fell, die Haut aufgeplatzt, das rote Fleisch sichtbar. Ebenso sämtliche inneren Schenkel rot und haarlos, so wie ein Hähnchen nach dem Rupfen. Zum Glück nahm Paulchen das Wasser dankbar in großen Zügen an und fraß etwas Katzenfutter. Der Besitzer wurde informiert und ich bot an, das Kätzchen in meine Pflege zu nehmen, bis es wieder fit ist und zu seinen neuen Besitzer kann. Dies wurde sehr dankbar angenommen.

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Das erste hom. Mittel wurde sofort in einer Q1 verabreicht. Der Kater nahm es selbständig nach Bedarf an mehreren Tagen zu sich. Das Futter mußte von einem Holzspatel gereicht werden, da er mit dem schmerzhaftem, geschollenem Mäulchen und Gesicht große Probleme beim Fressen hatte. Er urinierte unter sich, zum großen Geschäft suchte er das Katzenklo auf. Wir betreuten ihn 24h täglich, brachten ihn auch nach draußen in die frische Luft, schliefen bei ihm. Der Besitzer erklärte uns die Geschichte des Katers, bevor er abgereist ist: Paulchen hatte er vor 4-5 Jahren aus dem Tierheim geholt. Damals war der Kater auch Bewohner eines Hofes und sein vorheriges Herrchen war schwer krank geworden. Er verkaufte Haus und Hof und bekam von den neuen Besitzern zugesichert, dass sie die Katzen bestens aufnehmen würden. Sie hielten ihr Versprechen nicht und verbrämten die Tiere. Paul landete im Tierheim. Der charmante Kater hatte Glück und fand schnell zu seinem neuen Besitzer. Nun, nach mehreren Jahren scheint sich das gleiche Schicksal erneut anzubahnen aus der Sicht des Katers. Sein 2. Besitzer möchte auswandern, vereinbart, dass Paulchen in seinem angestammten Haus bleiben kann und das macht eigentlich für das Herrchen auch einen perfekten Eindruck. Die neue Familie scheint Paulchen zu mögen, alles kann gut werden. Warum der Kater das vielleicht anders sieht, wissen wir nicht. Jedenfalls verliert Paulchen nun nach und nach fast seine gesamte Oberhaut mit Fell in großen, bis zu 5x1cm Platten..

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Ich suche nach einem Folgemittel. Der Kater ist inzwischen etwas gestärkt, die Schwellungen etwas weniger, er benutzt für alle Geschäfte seine Toilette, sucht die Nähe. Zuweilen ist es so kalt, dass wir die Heizung für ihn aufstellen müssen, zum Freigang gibts einen Pullover. Natürlich alles an der Leine, denn in diesem Zustand dürfen wir Paulchen nicht aus den Augen verlieren, damit er das Ganze lebend übersteht. Bis Mitte Juni ist er fast komplett nackt. Insgesamt besser drauf, aber nackt. Was soll bloß werden??!

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Mit dem neuen Mittel verbessert sich sein Allgemeinzustand weiter, die Spaziergänge werden länger, wir grübeln, wie hält man eine Nacktkatze zusammen mit 2 Freigängerkatzen? Ratlosigkeit breitet sich aus und Paulchen wirft seine glatte, rauhe Oberhaut erneut in großen Schuppen und mit viel Nässe ab. Erneut Suche nach einem Folgemittel, das 3. Mittel im Verlauf der Behandlung, Paulchen erhält es am 11.6. einmalig in einer C1.000.

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Paulchen hat das 3. Mittel wiederum selbständig aufgenommen aus meiner Hand. Ein gutes Zeichen, Tiere wissen sehr genau, was sie benötigen und was nicht. Er schlief nach der Mitteleinnahme ein (gutes Zeichen), urinierte erneut an 2, 3 Tagen unter sich (positiv zu werten, Rückkehr alter Symptome). Im Laufe der Zeit kam ein Durchfall zurück, den er auch ganz zu Beginn der Inobhutnahme hatte (positiv: altes Symptom, Absonderung). Er wurde aber immer agiler, fing an, kleine Komfortbewegungen zu machen (sich strecken), versuchte kleine Hüpfer auf Stühle oder von etwas herab. Wenn doch nur die Haare wüchsen!! Seine Vorbesitzer schickten Geld für Futter und alle Sachen, die Paulchen brauchte, beteten, verbanden sich mit ihm telephatisch und glaubten fest an seine Genesung.

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Unser kleiner Kämpfer! Als er so aussah, nannten wir ihn unsere kleine Sphinx und sagten ihm immer wieder, wie wunderschön er sei und das er für immer bei uns bleiben kann, wenn er das möchte.

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Die Wochen vergingen und langsam kamen die Haare zurück. Ein kleiner Flaum und mehr und mehr und mehr. Paulchen streckt sein Bäuchlein in die Sonne und ist glücklich. Oft kommt er nachts auf meine Brust und schnurrt. Das entschädigt für mindestens einmal nächtliches Füttern und ebenso nächtliches Katzenklo säubern.

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Nach und nach erkunden wir zusammen die Gärten von Zahren - danke an die Dorfis, die dafür vollstes Verständnis zeigten, dass man eine Katze nicht wie einen Hund ausführen kann, jedenfalls nicht, wenn man sie bei der Genesung unterstützen möchte und darin, dass sie ihren Lebensmut zurück bekommt. Paulchen durfte alles erkunden und alle fingen an ihn zu bewundern. Weitere Kletternübungen finden statt und die Krallen werden fleißig gewetzt. Jeder Katzenkothaufen wird akribisch verbuddelt, für das kleine Geschäft werden praktischerweise schon vorhandene Bodenwellen oder Mäuselöcher (!!) benutzt - was für ein Schlawiener. Ich lerne viel über Katzenverhalten, versuche möglichst unauffällig überall mit hinzukraxeln, ausgenommen, als er begann Bäume zu erklimmen.

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Interessanter-, allerdings auch logischweise klettert Paul am Tag nach einem Hundeangriff besonders viel auf Bäume, Gartentore ect. als müßte er sich vergewissern, dass er es schafft, einem Hund in die Höhe zu entkommen. Das Zusammentreffen war glimpflich abgelaufen, Paulchen wollte natürlich weg vom Hund, ich hatte ihn aber an der Leine und eine wegrennende Katze löst beim Hund natürlich viel Freude und den Jagdtrieb aus. Nur durch mein vehementes Anbrüllen des Hundes, konnte ich ihn 2mal kurz vor der Katze stoppen und dann hat er irgendwann auf das Frauchen reagiert. Paulchen loslassen kam nicht in Frage, was wenn er sich mit Leine und Geschirr verheddert? Wir ihn nicht wiederfinden?

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Am letzten Wochenende ist Paul mal wieder entwischt, ich sah es und hätte ihn wie immer gleich einkassieren können. Aber ich dachte: gut, es ist soweit, Kleiner. Tagsüber darfst du raus! Was für eine Freude zeigte er nun! Er spielte wie verrückt mit einer Feder, herunterhängenden Fäden, schnellte wie vom Bogen abgeschossen hin und her. So ein Vergnügen. Auch jetzt ist er unterwegs und freut sich des Lebens, ich freu mich immer, wenn er sich blicken läßt. Nachts nehme ich ihn noch mit zu mir. Das Fell ist noch zu kurz und zuwenig für die nächtlichen Temperaturen. Wir haben einen kühlen Sommer, im Moment, am 9.8.2022 hatte es nachts gerade mal 20°. Da soll er sich einkuscheln und weiter im Schlaf und im Warmen an seiner Genesung "arbeiten".

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Alle Bilder habe ich selbst fotografiert, ausgenommen das vorletzte, danke an TierfreundAnja aus Berlin dafür.
Fragen nach den verabreichten Mitteln sind zwecklos, da jedes Geschehen entsprechend individuell beurteilt werden muss und sich daraus ein Heilmittel ergibt. Die Mittel die Paulchen halfen, helfen vermutlich NICHT bei deinem Tier, da es ein individuelles Mittel benötigt.


Dank gilt meinen Eltern, die uns lehrten, das Tiere genausoviel Zuwendung, Liebe und Sorge benötigen, wie Menschen. Dank an meine Mutter, die an ihrem 75. Geburtstag guten Herzens auf meine Anwesenheit verzichtet hat, da sie gewußt und gefühlt hat, dass Paulchen eine feste Bindung braucht in dieser Zeit Mitte Juni. Langsam kann ich wieder ans Verreisen denken, ganz langsam.

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Petra Friedrich HP/THP
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Ich weise darauf hin, dass ich eine naturheilkundlich ausgerichtete Praxis betreibe und die angewandten Therapieverfahren durch die Schulmedizin bisher keine Anerkennung fanden.