Hauskatze, vor etwa 2 Jahren erfolgreich mit Calcium bei Haarausfall behandelt. Alter etwa 5 Jahre, Kater, unkastriert, kleiner Haudegen, wie man unschwer auf dem Foto erkennen kann. Mit halbierten Ohren muß man da schon mal rechnen. Kurz nach dem offensichtlichen Kampfgeschehen unterblieb leider die angeratene Gabe Arnika, um die Traumafolgen abzumildern.

Etwa 3 Wochen nach der Verletzung finde ich ein jämmerliches Bild : der Kater speichelt heftig in Anfällen, dreht sich immer wieder nach rechts im Kreis um sich selbst herum, taumelt, kann keinen Meter geradeaus laufen. Seine Wahrnehmung scheint beeinträchtigt. Er sieht nicht wirklich. Eine Pupillenschlußreaktion ist nicht auslösbar. Trotz allem hat er durchaus Appetit und frisst. Ein kleiner Hoffnungsschimmer.

So kann er nicht draussen herum laufen, also wird er in den freien kleinen Putenstall in “Arrest” geschickt. Medikation Arnika M, mehrmals in Wasser. Ich war der Meinung, durch Arnika möglicherweise eine Blutansammlung im Bereich des Innenohres günstig beeinflussen zu können. Jedoch es tat sich nichts. Allein das Futter war über nacht aufgefressen, was ihn ziemliche Mühe gemacht haben mußte, denn wenn ich ihn beobachtete, drehte er zwischen zwei Bissen immer wieder im Kreis und nahm in seiner Schüssel nur die Speisen wahr, die etwa auf 4 Uhr lagen. Das Drehen ließ ihn manchmal fast umkippen. Streicheln mochte er und er strich mir immer wieder im Kreis um die Beine, jedoch wechselte das ab mit Phasen, wo er sich gegen mich stemmte und versuchte zu entfliehen. Am kroteskesten mutete seine Begegnung mit dem Ferkel an, das auf der Koppel vor seinem Verschlag lebte. Es drückte dem Kater seine “Steckdose” regelrecht mitten ins Gesicht, um ihn zu beschnüffeln, wogegen sich Mohrle nicht wirklich zur Wehr setzte, weil er das ganze Geschehen offensichtlich nicht einzuordnen wußte. Lediglich mal ein Fauchen ließ er hören, aber das auch nur halbherzig.

a Mohrle1 Mohrle

Repertorisation :Rubriken im Radar und Zahl der enthaltenen Mittel

1. Ohr - Entzündung 58 
2. Kopf - Entzündung - Gehirn 77 
3. Kopf - Entzündung - Gehirn - Verletzungen; nach 6 
4. Kopf - Entzündung - Hirnhaut 75 
5. Auge - Lähmung - Sehnerv 140 
6. Mund - Speichelfluß - plötzlichen Anfällen; in 5 
7. Mund - Speichelfluß - reichlich 208 
8. Gemüt - Knurren 10 
9. Ohr - Labyrinth; Beschwerden in bezug auf das 7 
10. Ohr - Entzündung - Labyrinth 3 
11. Sehen - Beschwerden in bezug auf das Sehen 26 
12. Blase - Urinieren - unwillkürlich 245 
13. Blase - Urinieren - unwillkürlich - begleitet von - Ataxie; lokomotorischer 4 
14. Gemüt - Berührtwerden - Abneigung berührt zu werden 84 
15. Gemüt - Fliehen, versucht zu 105 

   bell. phos. sulph. sil. acon.
12/30 11/20 10/17 9/16 9/13
1  2    1    1     1   1
2  3    2    1     2   2
3  1    -    -     1   1
4  3    2    2     2   1
5  3    3    3     3   2
6  -    -    -     -    -
7  3    1    2     2    1
8  2    1    -      -    -
9  -    1   1      -    -
10  -    -    -     -    -
11  3    2   3     2    -
12  3    3   2     1    2
13  1    -    -     -     -
14  2    3   1     2    2
15  4    1   1     -    1

Belladonna geht recht gut und deutlich durch. Ich habe damals nicht so repertorisiert wie hier, ich stützte mich in etwa auf die Rubriken 1 - 4, 7, 12, 14 und 15. Die weiteren habe ich jetzt im Nachhinein zugeordnet. Er erhielt eine einmalige Gabe Belladonna C200 in Wasser.

Nach der Mittelgabe, etwa die nächsten 2 Tage wurde es richtig schaurig, so dass meine Hoffnung sank, ihn aus dieser Krise herauszuholen. Sein Drehen verschlimmerte sich, er kreiselte mitunter einige Minuten wie ein tanzender Derwisch, urinierte dabei unter sich oder fiel um. Immer wieder speichelte er heftig, immer auf der rechten Seite. Meine Recherche im Internet ergab keine Hoffnung für Katzen mit einem defekten Labyrinth. Ich ließ ihn nach meinem Urlaub, während dem ich ihn behandelte, schweren Herzens in der Obhut der Besitzer. Pflegen, in einem geschlossenen Raum aufbewahren und wenn es nicht besser würde, sollten sie ihn vom Tierarzt erlösen lassen.

Nach gut 3 Wochen sah ich ihn wieder...lebendig, für´s Leben geschädigt, aber wesentlich gebessert. Kein krankhafter Speichelfluß mehr, keine wilden Drehdilirien, keine Unsauberkeit. Freilich nicht vollkommen wieder hergestellt. Ich ordnete Reha an --> streicheln, rufen, ihn ein bißchen fördern. ( Der Kater lebt auf dem Bauernhof - er ist nicht so ein behütetes Hauskätzchen.)

Nach weiteren 3 Wochen ist er noch ein Stück besser, kann etliche Meter geradeaus gehen, kann auch mal ein wenig nach links gehen, was zu Beginn ausgeschlossen war. Er hört ganz gut, kommt gleich an, wenn es an den Futternäpfen klappert und freute sich sehr über jegliche Streicheleinheit und Ansprache.

Ich bin gespannt, ob sich an seinem Zustand noch etwas bessert, allerdings würde ich das darauf zurück führen, dass er immer besser mit seiner veränderten Lage umgehen kann.

Fazit : Belladonna konnte offensichtlich einen zerstörerischen Entzündungsprozess in seinem Gehirn stoppen und ermöglichte dem Kater das Weiterleben. So wie ich ihn derzeit erlebe, scheint es mir durchaus ein lebenswerter Zustand, trotz der Einschränkung, dass er nicht mehr wie ein gesunder Kater jagen kann oder den Katzendamen hinterher stellen. Das schützt ihn allerdings auch vor weiteren Kämpfen mit seinen Rivalen und damit vor schweren Verletzungen.

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Ich weise darauf hin, dass ich eine naturheilkundlich ausgerichtete Praxis betreibe und die angewandten Therapieverfahren durch die Schulmedizin bisher keine Anerkennung fanden.