Dr. Manuel Mateu I Ratera gibt in seinem Buch “Erste Hilfe durch Homöopathie” den Hinweis : Hauptanwendungsgebiet dieses Mittels in der Homöopathie ist die Behandlung des anaphylaktischen Schocks durch Bienenstiche und Schlangenbisse.

Diese Indikation behielt ich im Hinterkopf und irgendwann war es dann soweit, dass eine solche Indikation einen meiner Patienten betraf.

Der kleine Patient, ein 7 jähriger Junge, nennen wir ihn Marco, wurde am 03.07.06 mal wieder von einer Wespe gestochen. Es war nicht das erste Mal, Marco lockt diese Tierchen scheinbar an und hat schon mehrere Stiche erleiden müssen. Es wurde schon einmal mit einigem Erfolg Apis verabreicht, aber leider half Apis nicht wieder. An diesem Tag zeigte es auch keine Besserung. Die Wespe hatte in den Fuß gestochen und innerhalb der nächsten Stunde erlitt Marco Rötungen am Abdomen, Schwellungen im Gesicht, starken Juckreiz, Hautausschlag, nesselartig, Schmerzen an der Einstichstelle. Ich betreute den Patienten telefonisch und verordnete ca. 3h nach dem Stich Nat-m C200 eine Gabe trocken auf die Zunge und weiterhin alle viertel Stunden in Wasser gelöst. Der Kleine kam mit diesem Mittel innerlich zur Ruhe und konnte bald ins Bett und verbrachte eine relativ ungestörte Nachtruhe. Die Reaktion klang dann in den nächsten 2,3 Tagen ab. Die Verordnung basierte weniger auf einer bewährten Indikation als auf der Gemütslage des Patienten, der ziemlich genervt war und die Oma, die ihn liebevoll zu betreuen versuchte, anherrschte.

Ich teilte der Mutter später mit, dass wir auf Grund dieser heftigen Allgemeinreaktion des Jungen ein anderes Mittel akut in Betracht ziehen sollten - Carbolicum acidum. In einer C 30 befand sich das Mittel bereits in ihrer Hausapotheke.

Kurz darauf, am 20.07.06 wieder ein Anruf - Marco habe vor etwa einer viertel Stunde eine Wespe gestochen ! Die Mutter hatte die Wunde ausgesaugt und fragte, ob sie Carb-ac geben sollte. Ja !

Eine Stunde nach der ersten Gabe kam der Rückruf : Alles im grünen Bereich. Der Junge hat super auf das Mittel reagiert. Die Mutter hatte es auch gleich lokal auf den dort auftretenden Nesselausschlag aufgetragen. Es erfolgte keine Überreaktion wie beim letzten Mal.

Fazit : Es lohnt sich, dieses Mittel im Auge zu behalten, wenn schwere allergische Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock beobachtet werden oder wie in unserem Fall zu erwarten sind.

Dr. Zippermayr schreibt zu Carb-ac. in seiner Materia Medika der Motive : Barriereverlust, Schutz - und Wehrlosigkeit nach Übergriffen, Vergiftungen (Sepsis), jeder Kontakt wird zum Risiko, gibt auf, Selbstbehauptungsprobleme, Kollaps

All das zeichnet ein eindrucksvolles Bild über den Verlauf eines anaphylaktischen Schocks, der u.U. bis zum Tod des Patienten führen kann - im gewissen Sinn, ein Sich - Aufgeben des Patienten. Carbolicum acidum kann ihm in dieser Situation gemäß seiner Similewirkung helfen, alle Kräfte zu mobilisieren und die Situation zu überwinden.

Anmerkung:

2015 habe ich mal wieder mit der Mutter des damals kleinen Patienten gesprochen und sie sagte, das Carb-ac zuverlässig hilft, wann immer ihr Sohn gestochen wurde.

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Ich weise darauf hin, dass ich eine naturheilkundlich ausgerichtete Praxis betreibe und die angewandten Therapieverfahren durch die Schulmedizin bisher keine Anerkennung fanden.